1. Regel der Fotografie:
Auf das richtige Licht kommt es an
Ohne Licht, kein Bild.
Zuerst möchte ich dir zeigen, was Licht alles ausmachen kann. Wenn ein Fotograf Licht nicht richtig einsetzt, entstehen schlechte Bilder. Vor allem da jeder schließlich eine andere Gesichtsform, andere Augen, andere Nase, anderen Mund hat. Und genau deswegen passt nicht jede Lichtposition zu jedem Menschen. Doch nicht nur die Position des Lichts ist wichtig, auch die Form. Vielleicht erinnerst du dich noch an eine Situation, in der dir jemand frontal mit einem Aufsteckblitz ins Gesicht geblitzt hat. Sowas wollen wir hier natürlich nicht. Neben der Tatsache, dass das Licht super unangenehm ist, können deine Vorzüge nicht mehr betont werden und teilweise zeigt sich eine unvorteilhafte Reflexion auf Stirn, Wangen und Nase. Der Aufsteckblitz erzeugt ein extrem hartes Licht. Und so gibt es verschiedene, sogenannte Lichtformer, die das Licht härter oder weicher machen können. Im Fotostudio findet man meist einen Lichtformer, außen schwarz, vorne weiß. Das ist eine Softbox, die das Licht ganz weich auf dich scheinen lässt.
Wie genau einige der verschiedenen Lichtpositionen aussehen, habe ich dir hier als Bilder verdeutlicht und auch wie man sie einsetzen kann.
Hier seht ihr das Seitenlicht. Das Licht ist hier leicht von schräg vorne rechts positioniert und verursacht dadurch auf der linken Seite einen Schatten neben Nase und unter der Wange. Generell wirkt Seitenlicht modellierend, es arbeitet viel mehr Struktur und Details heraus.
Wichtig ist hierbei, aber auch bei allen anderen Arten von Lichtsetzung, dass das Licht mindestens leicht erhöht ist. Denn scheint das Licht leicht von unten auf das Gesicht, wandern alle Schatten nach oben und es gibt ein Gruselfoto.
Butterfly gehört mit zu meinen Lieblingslichtsetzungen. Woher der Name kommt, seht ihr am Nasenschatten, der wie Flügel aussieht. Das Licht kommt dabei von schräg frontal oben. Es entstehen zudem tolle Schatten unter den Wangenknochen, die das Gesicht betonen und die Augen wirken größer. Das Butterflylicht ist also perfekt für “Beauty”-Aufnahmen und ausdrucksstarke Fotos.
Wie du auf dem linken Bild sehen kannst, ist die Lichtart auch super Outdoor einsetzbar. Wichtig ist, wie man den Kopf Richtung Licht neigt. Wenn man den Kopf auch nur ein wenig falsch neigt, wandert der Nasenschatten und das ganze Gesicht wirkt super unförmig.
Das Teilungslicht steht dem Hund auf jeden Fall besser als mir! Hier kommt das Licht direkt von der Seite. Wie schon der Name sagt: Das Motiv wird dadurch “geteilt”. Für Fashion Fotografie eine super nützliche Lichtsetzung, da Details und Konturen durch das extrem seitliche Licht mehr hervorgehoben werden. So sieht man z.B. hier die Fellstruktur oder bei mir die Augenringe und Mundfalten stärker.
Das Zangenlicht ist wie das Teilungslicht, nur das auf der anderen Seite auch noch ein Blitz steht. Für Gesichter eher unvorteilhaft, es entsteht in der Mitte längs des Gesichts ein Schatten, der das Gesicht breiter aussehen lässt. Jedoch ist das Licht super einsetzbar für sportliche oder sinnliche Fotos. Es betont die Muskeln und lässt einen stärker aussehen.
Eines meiner absoluten Favoriten: das Rembrandtlicht. Das Licht zeichnet sich durch das hellere Dreieck auf der dunkleren Gesichtshälfte aus. Es wirkt mysteriöser und geheimnisvoll.
Wie der Name schon verrät wurde die Lichtposition nach dem niederländischem Maler Rembrandt van Rijn benannt, der diese Art des Lichts häufig für seine besonders charakteristischen Portraits verwendet hat.
Hier siehst du sowohl Volllicht (links) als auch Schlanklicht (rechts). Wie die Namen schon sagen, das Volllicht macht das Gesicht breiter, das Schlanklicht macht es schmaler. Schlanklicht ist auf jeden Fall super einsetzbar für Boudoir-/Aktfotografie, vom Volllicht bin ich kein allzu großer Fan.
Natürlich kann man einiges miteinander kombinieren. Hier habe ich Schlanklicht und Rembrandtlicht gleichzeitig eingesetzt!
Es gibt natürlich noch viele andere Möglichkeiten, Licht einzusetzen. Und nicht immer ist dabei ein Studioblitz vonnöten, man kann auch das Tageslicht gut einsetzen. Je nachdem ob es bewölkt ist oder die Sonne ohne Wölkchen am Himmel scheint, gibt es weiches oder hartes Licht.
Doch man darf nicht vergessen, dass jeder individuelle Fotos macht und die Regeln für sich interpretiert. Zudem ist Fotografie nicht nur ein Handwerk, sondern auch Kunst. Du möchtest ein Gruselfoto mit Licht von unten machen für Halloween? Dann tu das!
Welches ist dein Favorit? Schreib es in die Kommentare!